Heißdampf bis in 80cm Tiefe Bei der Tiefendämpfung handelt es sich um ein spezielles Flächendämpfverfahren, dass grundsätzlich unter Folie abläuft. Grundsätzlich wird beim Tiefendämpfen mit einer zusätzlichen Absaugvorrichtung gearbeitet, die mobil oder fest im Gewächshausboden installiert werden kann. A) Mobiles Absaugsystem (bis 50 cm Dämpftiefe) Hierzu wird mit geringem Aufwand für die Luftabsaugung in Kombination mit einem Spezialventilator überirdisch Rohre verlegt. An deren Enden werden hitzebeständige Schläuche in den Boden auf die gewünschte Dämpftiefe vergraben. Bei diesem Verfahren wird ein gleichmäßiger Unterdurck im Boden erzeugt, der den Dampf in die Tiefe saugt.
B) Festverlegte Drainagerohre (bis 80 cm Dämpftiefe) Bei dieser Technik werden fest im Untergrund Drainagerohre verlegt, die mit einer gesonderten Absaugstation verbunden werden. Für die Installation eines solchen Systems stehen Fachfirmen zur Verfügung. Grundsätzlich ist beim Tiefendämpfen zu beachten, dass der Energieverbrauch hierbei nochmals stark erhöht wird. Bei diesem Dämpfverfahren muss abhängig von Dämpftiefe und Bodenbeschaffenheit, von einem Heizölverbrauch ab ~3l pro Quadratmeter gerechnet werden.
Gewusst wie! Tipps und Tricks Beim mobilen Absaugsystem wird eine zentrale Absaugleitung bestehend aus verzinkten Schnellkupplungsrohren in einem gleichmäßigen Rastermaß von 1,50m an einen Spezialventilator gekoppelt und die Schlauchenden mit einem speziellen Einsteckstab in die gewünschte Dämpftiefe gesteckt. Die Absaugleitungen sind einfach und schnell verlegt. Ebenso der Anschluss zur Absaugturbine. Die zu dämpfende Fläche wird, genau wie beim Foliendämpfsystem, unter eine spezielle Dämpffolie gelegt, ringsum beschwert und abgedichtet und der Dampf mit Injektor und Schutztunnel unter die Folie geleitet. Bei kurzen Flächen bis 30m Länge wird der Dampf stirnseitig eingefüllt, bei längeren Flächen in der Beetmitte, mit T-Verteiler nach beiden Seiten. Sobald die Dämpffolie durch den Dampfdruck aufgeblasen und Spannung mit einer Höhe von ca. 1m erreicht hat, wird durch einen Tastschalter die Absaugturbine eingeschaltet. Durch die in den Boden eingesteckten Absaugschläuche wird zunächst die Luft im Boden abgesaugt. Es entsteht ein Vakuum und das Dampfpolster unter der Folie wird zwangsweise nach unten geführt. In der Anfangsphase wird der Druck unter der Folie schnell abgesaugt, so dass die Absaugturbine sich früher ausschaltet. Mit zunehmender Sättigung läuft der Ventilator länger, bzw. die Schaltpausen werden immer kürzer. In der Endphase, wenn die erwünschte Dämpftiefe erreicht ist, läuft der Ventilator nonstop und bläst zunehmend heißeren Dampf aus. Damit der abgesaugte Dampf nicht verloren geht, wird er wieder zurück unter die Folie geführt. Wie bei allen anderen Dämpfsystemen ist eine Nachdämpfung von ca. 20-30 min. erforderlich. Der Dampfbedarf beträgt abhängig von der Dämpftiefe ab 7-8kg/m² Dämpffläche. Die wichtigste Voraussetzung ist, wie bei allen Flächendämpfverfahren, die Bodenlockerung. Grundsätzlich ist die Tiefenwirkung von der Lockerung abhängig. Dieses einfache und kostengünstige System ist für Kesselanlagen ab 350kg Dampfleistung anwendbar.
Die Dämpfzeit beträgt je nach Bodenbeschaffenheit und Außentemperatur pro 10cm Dämpftiefe ca. 1 – 1,5 Stunden bei einer Bodentemperatur von ca. 80°C. Zusätzliches Abdecken der Dämpffolie mit einem Spezial-Isoliervlies verkürzt die Dämpfzeit. Ein Absaugsystem ist Voraussetzung für die Tiefenleistung.