Große Flächen brauchen große Geräte Bereits seit über 20 Jahren werden von MSD für Großflächen Dämpfautomaten entwickelt. Die zentrale Herausforderung jeder großen Anlage ist eine höchstmögliche Flächenleistung bei effizientem Energieeinsatz, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten. Bis dato wurden folgende Modellreihen erstellt: HALBAUTOMAT MSDA-600/800: MSD GmbH, 2016 DÄMPFAUTOMAT MSDZ-1: MSD + Josef Zeyer, 2016 DÄMPFMOBIL: MSD + Bärtschi Fobro (CH), 2010 STERILTER: MSD + Ferrari (IT), 2004 Dämpfpflug. MÖSCHLE, 1992 Man muss dabei bedenken, dass für die effektive Bodenhygienisierung einer Fläche von einem Hektar bei einer zur Beikrautkontrolle ausreichenden Dämpftiefe von ~6cm, bis zu 20 Tonnen Dampf benötigt werden. Das stellt allem voran an die Dampferzeugung sowie an die Dampfeinbringung in den Boden hohe Anforderungen.
Alternativ zu einer vollautomatischen Dämpf-Lösung, die selbst fahrend Flächen ohne Geräteführer mit Heißdampf behandeln kann, wurden von MSD ebenso kostengünstigere, halbautomatische Dämpfanlagen entwickelt. Die neuste Reihe solcher MSD-Maschinen wurde im August 2016 zum ersten Mal in Betrieb genommen. Im Gegensatz zu den unten aufgeführten Dämpfvollautomaten wird der Halbautomat von einem Zugfahrzeug, z.B. einem handelsüblichen Traktor, über die Beete gezogen. Mit einem Hydrauliksystem werden die Dämpfhauben des Halbautomaten gehoben und gesenkt. Dabei wird die Dampferzeugung und -zufuhr vollautomatisch geregelt. Die Anlage versorgt sich autark mit Heizöl und Strom. Das Wasser wird über ein PE Rohr kontinuierlich zugeführt.
Dämpf-Halbautomat im Einsatz, Video auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=Dy5flmoHHYY Der Dämpf-Halbautomat ist in zwei Größen verfügbar. Die kleinere Variante hat eine Dampfleistung von bis zu 600 kg pro Stunde. Die größte Version ist mit einer Dampfleistung von bis zu 800 kg pro Stunde zu haben. Ein solcher Halbautomat kann in eine Dämpftiefe von 4-7 cm eine Fläche von bis zu 18m² in ca. 5 Minuten vollkommen von Unkraut befreien.
Einer der größten europäischen Salatproduzenten hat bei der Firma MSD die Neuauflage der Dämpfroboterserie als Nachfolger für das aus dem Jahr 2010 stammenden „Dämpfmobil“ in Auftrag gegeben. Die Anforderungen waren höher. Die Schlagkraft sollte um mindestens 30% erhöht werden. Zudem mussten die strenger gewordenen Auflagen für einen vollautomatischen Feldroboter, die von offizieller Seite erhoben werden, erfüllt werden. Daraus entstand der Dämpfvollautomat MSDZ-1, der gemeinsam mit der Firma Josef Zeyer Agrartechnik aus Neresheim konstruiert und gefertigt wurde. Der vollautomatische Dämpfroboter senkt, hebt und versetzt selbstständig die Dämpfhauben und muss dabei vom Führerstand nicht bedient werden. Das Gerät hat dabei eine um knapp 40% gesteigerte Dämpfleistung und kann so signifikant schneller größere Flächen mit Heißdampf behandeln als das Vorgängermodell aus dem Jahr 2010.
Dämpf-Vollautomat MSDZ-1 im Einsatz, Video auf YouTube: https://youtu.be/KSZzz1M9fhE Darüber hinaus besticht der MSDZ-1 mit neuster Technik, insbesondere bei der Vorfeldüberwachung und der Spursteuerung. Die Maschine besitzt auch eine eigene Fernbedienung, die ein sofortiges Eingreifen in unmittelbarer Nähe ermöglicht. Der Dämpf-Vollautomat kann zudem problemlos mit einer GPS Steuerung nachgerüstet werden.
Nach dem Kreuzkrautskandal 2009 kam der Wunsch eines namhaften Salat-Großlieferanten eine saubere und hocheffiziente Unkrautkontrolle mit Heißdampf in verschiedenen Betrieben einzuführen. Die Firma MSD bekamt den Zuschlag eine neue Maschine zu entwickeln, die vollautomatisch Beete in gespurten Flächen behandeln kann. Das Ergebnis war das Dämpfmobil, dass ab 2010 bis heute erfolgreich im Einsatz ist. Mehrere Weiterentwicklungen machten es möglich, das Gerät von der BG abzunehmen und die Genehmigung zu erhalten, dass es ohne ständige Kontrolle selbständig auch auf Freiflächen eingesetzt werden kann. Wie beim STERILTER wird der Dampf über Hauben in den gut gelockerten Boden gebracht. Die zentrale Steuerung übernimmt in Eigenregie sämtliche Prozesse mit Ausnahme des Wendens der Maschine am Ende der Beetreihen. Das Dämpfmobil hebt, versetzt und senkt die Hauben selbständig, fährt dabei selbständig an und stoppt ohne dass dies von einem Maschinenführer kontrolliert oder initiiert werden müsste. Das System meldet sich per Handy auf Wunsch, wenn Störungen auftreten. Die gewünschte Dämpftiefe lässt sich einfach per Touchscreen vorab über die Bestimmung der Dämpfzeit einstellen. Die Personalaufwende bei diesem Flächendämpfverfahren sind damit verschwindend reduziert. Die Kosten des Einsatzes dieses Vollautomaten bei einer Dämpftiefe von 5-6 cm zur Beikrautkontrolle liegen bei ca. 2.500-3.000 Euro/Hektar – günstiger war die Unkrautbekämpfung mit Heißdampf noch nie.
Dämpfmobil im Einsatz, Video auf YouTube: http://bit.ly/daempfmobil Im Jahr 2010 sowie 2011 wurde das Dämpfmobil DREIFACH prämiert. Unser Vollautomat wurde im Jahr 2011 als außergewöhnliche Innovation auf der IPM in Essen mit dem Internationalen INDEGA Innovationspreis für technischen Fortschritt ausgezeichnet und erhielt zudem noch den TASPO RAM Award als beste technische Neuerung für den Gartenbau. Das deutsche Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz kürte unsere technische Neuerung mit dem DEUTSCHEN INNOVATIONSPREIS GARTENBAU 2011.
Die Erfindung der Stachelhaube hat die Neuentwicklung eines neuen Vollautomaten möglich gemacht. Gemeinsam mit dem italienischen Spezialisten Ferrari Construzioni aus Guidizzolo haben wir einen Dämpfautomaten mit Fronthaube zum Einsatz in ungespurten Flächen entwickelt. Im Gegensatz zum kontinuierliche arbeitenden Vorgängermodell von MÖSCHLE wird der Dampf bei diesem Großgerät über eine Stachelhaube bis zu 25cm tief in den Boden gebracht. Während der Dämpfzeit von 5-10 Minuten bleibt die Haube unbewegt. Nach dem Vorgang wird Sie angehoben, versetzt und wieder gesenkt. Eine zentrale Steuerung kontrolliert dabei alle Prozesse. Aufgrund der vollautomatischen Arbeitsweise muss der Sterilter, wie das folgende Dämpfmobil für gespurte Flächen auch, lediglich an einem Ende der zu dämpfenden Fläche platziert werden. Taster, die sich an den beiden Seiten der Dämpfhaube befinden, sorgen bei laufendem Betrieb dafür, dass die Spur eingehalten wird und die gesamte Fläche vollautomatisch durch den Sterilter gedämpft wird.
Die Entwicklung der Dämpf-Vollautomaten wurde bei der Firma Möschle in Ortenberg 1995 begonnen, deren Erbe die MSD GmbH fortführt. Neben dem vollintegrierten Aufbau, der alle Komponenten, insbesondere Dampfkessel, Heizöl, Wasseraufbereitung, Wasserzuführung und Dämpfsystem auf dem Trägerfahrzeug berücksichtigt, wurde auf eine kontinuierliche Dampfeinbringung gesetzt. Darin unterscheidet sich dieses erste Großgerät von allen Folgemodellen. Der Dampf wird während des langesamen Fahrens über einer speziellen Dämpfpflug-Haubenkonstruktion mit Injektoren in den Boden auf die gewünschte Tiefe gebracht. Je tiefer gedämpft wird, desto geringer die Flächenleistung. Diese Technik ist bis heute in Spanien und bei der Babyleaf-Kultivierung im Einsatz. Das Gerät bewerkstelligt eine vollautomatische Tiefendämpfung mit einem Kettenfahrzeug: stationär gebauter Dampfkessel mit einer Leistung von 1,2t/h.
Die angebaute Spatenmaschine für Tiefenlockerung bis 40cm mit gekoppeltem Dämpfpflug hat eine Arbeitsbreite von 3m Arbeitsbreite und kann eine Dämpftiefe von 40cm erreichen. Die Arbeitsgeschwindigkeit variiert je nach Dämpftiefe und Zieltemperatur von 15m (40cm/90°C) bis 100m/h (~15cm/80°C).
Um die Temperatur zu lange wie möglich nach der Behandlung hoch zu halten wird die behandelte Fläche mit einer Schleppfolie abgedeckt.